Die Haut der Erde
Der Boden ist die oberste Verwitterungsschicht der Erde und wird "Pedospäre" genannt. Er umhüllt unsere Erde wie eine Haut und ist eine Mischung aus zerkleinertem Gestein, organischem Material, Luft und
Wasser.
Der Boden ist die Grundlage für unser Überleben und das wohl am meisten verkannte Ökosystem der Erde. Er ist einer der artenreichsten
Lebensräume unseres Planeten. In einer Hand voll fruchtbarem Boden befinden sich oft mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt.
Ohne die Böden gäbe es das Leben in seiner heutigen Form nicht. Der Boden wandelt tote organische Materie wieder in
Mineralien um, welche den Pflanzen als Nährstoff dienen und so wieder in den Kreislauf des Lebens eingehen.
Mit wachsender Weltbevölkerung wird der Erhalt fruchtbarer Böden immer wichtiger, um unsere Ernährung zu sichern und zunehmend auch biologische Rohstoffe für
unsere Wirtschaft zu erzeugen.
Der Boden ist:
Der Boden
ist eines der kostbarsten Güter der Menschheit.
Er
ermöglicht es Pflanzen, Tieren und Menschenauf der Erdoberfläche zu leben.
Die Entstehung des Bodens
Die Entstehung des Bodens begann mit der Verwitterung der Gesteine durch den Einfluss von Temperaturunterschieden, Wind und
Regen. Die Ausscheidungen der im Boden lebenden Organismen sowie die Atmungsaktivität der Pflanzen trieben den Prozess der chemischen Verwitterung weiter an.
Organisches Material führte zu fruchtbarem Boden, so entstand im Boden eine enorme Vielfalt an Lebewesen, die von Biologen “Edaphon” genannt wird. Diese Vielfalt ist mindestens so groß wie die im Regenwald oder in Korallenriffen. Bakterien, Pilze und
Algen zählten zu den ersten Bewohnern. Sie haben das organische Material in Kohlendioxid, Wasser, Stickstoffverbindungen und Nährsalze zerlegt und so den Stoffkreislauf geschlossen. Im
Boden leben heute größere Kleintiere wie Regenwürmer, Tausendfüßler, Spinnen, Insektenlarven und selbst Säugetiere wie Maulwurf und Erdhörnchen.
Die Mikroorganismen spielen jedoch weiterhin die wichtigste Rolle. Bakterien, Pilze und Algen kommen in riesiger Zahl im Boden vor. Die größeren Tiere und die
Mikroorganismen recyceln nicht nur die Nährstoffe, sondern bauen auch Schadstoffe ab. Ihre Stoffwechselprodukte verkleben Gesteinspartikel und Humusteilchen zu Bodenkrümeln, die den Boden
lockern und somit für seine Durchlüftung bzw. die Zufuhr von Sauerstoff sorgen, der für viele Abbauvorgänge gebraucht wird.
Das
Bodenleben erschafft eine Kraft die Pflanzen gesund erhält.
Diese Kraft
nennt man “Antiphytopathogenes Potential“.
Der Regenwurm
Zur Namensgebung des Regenwurmes gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt dass der Name seinen Ursprung im 17ten Jahrhundert hat
und von der regen Tätigkeit der Würmer, in der Erde, herrührt. Eine weit verbreitete Theorie beruht darauf, dass die Würmer bei starken Regenfällen aus der Erde kommen, da sie sonst ertrinken
würden. Das hat aber tatsächlich wohl eher mit der Kohlensäureproduktion der Bakterien zu tun.
Weltweit gibt es ca. 3000
Regenwurmarten, in Deutschland sind es ca. 35 verschiedene Arten. Es gibt Arten, die gerade noch mit dem bloßen Auge sichtbar sind, bis hin zu 2m langen Würmern, die in Australien
vorkommen.
Regenwürmer ernähren sich von Eiweiß und Kohlehydraten, welche sie in toten organischen Materialien
finden. Der Kot den die Würmer ausscheiden wird als Wurmhumus bezeichnet. Dieser Regenwurmkot enthält ein vielfaches mehr an Pflanzennährstoffen als die umgebende Erde. Außerdem
enthält der Wurmkot sehr viele Strahlenpilze, eine Bakterienart, die für die Gesunderhaltung des Bodens sehr wichtig ist. Regenwürmer produzieren täglich etwa die Hälfte ihres Körpergewichtes an
Wurmhumus. Sie vergrößern zwar nicht die Gesamtmenge an Pflanzennährstoffen im Boden, aber sie erleichtern den Pflanzen die Nährstoffaufnahme durch die Bildung erhöhter lokaler
Stoffkonzentrationen im Boden.
Früher galten Regenwürmer übrigens als Schädlinge, welche die Pflanzenwurzeln fressen. Die Einordnung zu den wichtigsten Bodentieren ist dem Naturforscher Charles Darwin zu verdanken, der als
erster die bedeutende Rolle der Regenwürmer erkannte und den Satz formuliert.
„Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben wie diese niedrig organisierten Geschöpfe“.
Bodenarten
Die Hauptgrößengruppen sind Sand, Schluff und Ton. Reine Sand-, Schluff- oder Tonböden kommen in der Natur kaum vor. Es handelt sich nahezu immer um ein Gemenge aus diesen drei Hauptgrößengruppen.
Ein Gemenge aus gleich großen Anteilen von Sand, Ton und Schluff bezeichnet man als Lehm
Eigenschaften | Sandboden | Tonboden |
Bodenpartikel | überwiegend groß > 0,1mm | ünerwiegend klein < 0,1mm |
Porenweite | groß | klein |
Luftgehalt in Vol% |
30 - 40 | 0 - 15 |
Durchlüftung | intensiv | schlecht |
Wasserkapazität | gering | hoch |
Wasserdurchlässigkeit | gut | schlecht |
Festhaltevermögen für Nährstoffe | gering | hochoch |
Erwärmung | gut | schlecht |
Durchwurzelbarkeit | gut | hoch |
Bearbeitbarkeit | leicht | schwer |
Lehmböden nehmen eine Mittelstellung zwischen Sand- und Tonböden ein.
Bodentyp
Der Bodentyp kennzeichnet den Zustand und die Entwicklungsstufe des Bodens. Er umfasst alle Merkmale und Vorgänge, die das Bodenprofil
zum Ausdruck bringt und gibt Aufschlüsse über die Bodenfruchtbarkeit.
Böden sind nicht überall gleich. Aus gleichen Gesteinen sind verschiedene Böden entstanden, aus verschiedenen Steinen ähnliche Böden. Durch die Niederschlags-, Grundwasser- und
Temperaturverhältnisse, den Pflanzenwuchs und die Bearbeitungs- und Düngemaßnahmen unterliegen Böden einem gewissen Wandel.
Wie alle Lebewesen sind Böden von der Entstehung bis zum Altern einer Entwicklung unterworfen.
Die Namen der Bodentypen leitet man zumeist von einer auffälligen Eigenschaft ab, z.B. von der Farbe (Schwarzerde, Braunerde) oder der Zugehörigkeit zu einer Landschaft (Marsch, Moor).
Bodenprofil
Das Bodenprofil ist ein Längsschnitt durch den Boden (ca. 1m tief). Es lässt die Färbung, das Gefüge, die Umbildung und Verlagerung von Stoffen der Bodenschichten (Horizonte) erkennen.
Die Bodenhorizonte werden mit Großbuchstaben bezeichnet:
Bodenpflege – Kriterien für ökologisches Gärtnern